Führungen zur Ausstellung “Beschlagnahmt.Verschleiert und vergessen | NS-Raubgut in der ULB Darmstadt”
Spektakuläre NS-Raubgutfunde finden auch Jahrzehnte nach Kriegsende leicht den Weg in die Medien. Oft sind es aber kleine und unscheinbare Objekte von geringem Wert, die umso dramatischer die totalitären Verfolgungspraktiken des nationalsozialistischen Unrechtsstaates dokumentieren. Bücher sind solche Objekte und erzählen mit ihren oft unauffälligen Besitzspuren die Schicksale verfolgter Menschen und Institutionen.
Die Geschichte dieser Bücher endete zudem nicht 1945 – der Umgang mit NS-Raubgut beschäftigt Gedächtnisinstitutionen auch in der Gegenwart. Seit Herbst 2022 ermittelt ein vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördertes Projekt nach NS-Raubgut in den Beständen der ULB Darmstadt. Das Projekt dokumentiert zahlreiche Raubgutfälle in ihrem historischen Zusammenhang und hat das Ziel, faire Lösungen für jeden Einzelfall vorzubereiten.
In den öffentlichen Führungen zur laufenden Ausstellung „Beschlagnahmt. Verschleiert und vergessen | NS-Raubgut in der ULB Darmstadt“ werden die Strukturen des Bücherraubs anhand von ausgesuchten Objekten der Universitäts- und Landesbibliothek aufgedeckt. Die kostenlosen Führungen treffen sich im 1. UG des Standorts Stadtmitte und finden zu folgenden Terminen statt:
- So, 02.06. und So, 23.06.24 jeweils 14:00-15:00 Uhr
- Do, 06.06. um 16:00-17:00 Uhr
- Mi, 19.06. um 13:00-14:00 Uhr
Eine Anmeldung zu den Führungen ist nicht erforderlich.
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Rebekka Friedrich (29. Mai 2024). Führungen zur Ausstellung “Beschlagnahmt.Verschleiert und vergessen | NS-Raubgut in der ULB Darmstadt” Stadtarchiv Darmstadt. Abgerufen am 12. September 2024 von https://doi.org/10.58079/11qqc
Eine kleine, aber feine und interessante AUsstellung über das Schicksal der durch die Gestapo geraubten Bücher. Irritiert hat mich das doch sehr merkwürdige Verhalten des Leiters der HLB nach dem Krieg, was das Raubgut angeht.
Mich würde interessieren, ob es in Darmstadts Archiven noch Aufzeichnungen gibt, z.B. von der Gestapo, über andere Raubgüter Darmstädter jüdischer Familien und ob man diese einsehen könnte. (Ich frage für einen us-amerikanischen Nachkommen einer Darmstädter Familie.)
Hallo Herr Wadel,
gerne gehen wir dieser Frage für Sie in unseren Beständen auf den Grund. Schreiben Sie uns dafür bitte eine Mail an stadtarchiv@darmstadt.de.
Informationen aus anderen Darmstädter Archiven erhalten Sie bei den jeweiligen Institutionen selbst. Eine Übersicht mit Kontaktdaten ist beispielsweise in “Archive in und um Darmstadt” enthalten, die Sie hier einsehen können: https://dablog.hypotheses.org/12139.
Mit besten Grüßen
i.A. Rebekka Friedrich